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Was ist ein Glaukom (Grüner Star)?

Mit der Diagnose „Glaukom" stellen sich Ihnen möglicherweise einige Fragen.


Dieser Artikel enthält die wichtigsten Informationen über das Glaukom (grüner Star). Es soll Ihnen dabei helfen, Ihre Krankheit und die von Ihrem Arzt für Sie vorgesehene Behandlung besser zu verstehen. Auch mit einem Glaukom können Sie ein erfülltes und aktives Leben führen.

Als Glaukom wird eine Reihe von Augenerkrankungen bezeichnet, welche den Sehnerv schädigen. Weltweit sind etwa 70 Millionen Menschen von einem Glaukom betroffen. Sie sind also nicht allein!


Wer bekommt ein Glaukom?

Die Ursachen sind noch weitgehend ungeklärt. Als wichtige Risikofaktoren sind jedoch bekannt:

  • zu hoher Augendruck
  • höheres Lebensalter
  • Glaukom-Erkrankungen innerhalb der Familie

Alter, Familiengeschichte und Abstammung - Auf diese Faktoren haben Sie keinen Einfluss. Was Sie jedoch mit einer Therapie beeinflussen können, ist der Augeninnendruck (IOD).










Abbildung 1: Ein erhöhter Augeninnendruck bei einem Glaukom führt zu einer Schädigung des Sehnervs.


Wie wirkt sich ein Glaukom auf das Sehvermögen aus?

Gesunde Sehnerven sorgen für ein gutes Sehen und ein vollständiges Gesichtsfeld. Ein durch ein Glaukom geschädigter Sehnerv führt dazu, dass man in bestimmten Bereichen des Gesichtsfeldes nicht mehr sieht. Eine Person mit Glaukom hat dann zum Beispiel Gesichtsfelddefekte, wo sie undeutlich oder womöglich gar nicht mehr sieht.











Abbildung 2: Typischer Gesichtsfelddefekt bei Glaukom


Wie entsteht eine Schädigung des Sehnervs durch erhöhten Augendruck?

Eine Erhöhung des Augeninnendrucks entsteht durch eine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit im Innern des Auges (Kammerwasser). Der erhöhte Druck führt zu einer Schädigung des Sehnervs und des Nerven im hinteren Bereich des Auges. Zu hoher Druck kann den Sehnerv schädigen. Diese Beschädigungen nennt man Glaukom oder grünen Star. Eine Glaukom-Therapie, meist die Anwendung von Augentropfen, soll den IOD senken.








Abbildung 3: Gesunder Sehnerv (rechts) und geschädigter Sehnerv (links)


Wie wirkt sich die glaukomatöse Schädigung des Sehnervs auf das Sehvermögen aus?

Ihre Sehnerven verbinden Ihre Augen mit Ihrem Gehirn. Wenn zu viele Fasern eines Sehnervs geschädigt sind, ist Ihr Sehvermögen beeinträchtigt. Der Grund dafür ist, dass ein geschädigter Sehnerv kein vollständiges und genaues Bild mehr an Ihr Gehirn senden kann – vergleichbar mit einigen beschädigten/defekten Drähten in einem Kabel. Anfangs bemerken Sie dies womöglich gar nicht, da ihr Gehirn die Lücken mit dem auffüllt, was es zu sehen erwartet. Häufig funktioniert dies ganz gut, kann für Sie und andere jedoch auch gefährlich werden. Möglicherweise sehen Sie dann zum Beispiel beim Autofahren einen Fahrradfahrer nicht mehr oder stoßen und verletzen sich. Wenn Sie im Internet nach dem Stichwort „Glaukom" suchen, werden Sie vielleicht auf beunruhigende Statistiken über Erblindung stoßen. Wird ein Glaukom jedoch frühzeitig, das heisst vor dem beginnenden Verlust des Sehvermögens behandelt, kann eine Erblindung in den meisten Fällen verhindert werden.

Darf ich Auto fahren?

Sofern Ihr Gesichtsfeldverlust nicht fortgeschritten ist, dürfen Sie weiterhin Autofahren. Bei fortgeschrittenem Gesichtsfeldausfall besteht Fahruntauglichkeit. Ihre Sicherheit und die Sicherheit Ihrer Mitmenschen stehen dabei an erster Stelle.

Glaukom, die Symptome:

Aktuelle Forschungen haben ergeben, dass Patienten mit Glaukom als erstes Symptom eine verschwommene oder fehlende Wahrnehmung von Dingen oder Bereichen des Gesichtsfeldes feststellen. Die Symptome unterscheiden sich jedoch individuell. In den frühen Stadien eines Glaukoms stellen die Betroffenen häufig gar keine Symptome fest.

Weshalb wird das Glaukom oft als Tunnelblick beschrieben?

Es gibt viele unterschiedliche Darstellungen glaukomatöser Sehschäden, insbesondere in Onlinequellen. Eine häufige Darstellung ist der Tunnelblick. Sie beschreibt das Sehvermögen von Glaukom-Patienten aber nur fehlerhaft. Glaukom-Patienten haben nur selten einen wirklichen Tunnelblick.


Abbildungen 4: Progredienter Gesichtsfeldzerfall beim Glaukom

Wie sieht meine Zukunft aus?

Sie wollen Ihr Sehvermögen erhalten um weiterhin ein normales Leben zu führen, damit Sie ohne ausgeprägte Einschränkung der Lebensqualität weiterleben können. Erfreulicherweise lässt sich die Beeinträchtigung der Lebensqualität meist auf ein Minimum begrenzen.

Was kann ich tun um mein Sehvermögen zu erhalten?

Eine Behandlung kann ein Glaukom nicht heilen, sie kann jedoch das Sehvermögen stabilisieren und das Risiko einer weiteren Verschlechterung verringern. Der wichtigste Punkt ist dabei die Aufrechterhaltung eines gesunden Augeninnendrucks. Wenn Sie Ihre Medikamente zur Senkung des Augeninnendrucks regelmäßig und korrekt angewendet haben und Ihr Augeninnendruck gesenkt wurde, wissen Sie, dass die Behandlung anschlägt. Ein Glaukom ist eine chronische Erkrankung, die zeitlebens behandelt werden muss. Die Kontrollen des Glaukoms werden regelmäßig durchgeführt. Nach der initialen Einstellung des Augeninnendrucks erfolgen die Kontrollen in der Regel zweimal jährlich. Dabei wird jeweils der Augeninnendruck gemessen. Zusätzlich wird einmal jährlich die Nervenfaserschichtdicke bestimmt, sowie eine Gesichtsfelduntersuchung durchgeführt.